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das Guanako:

Das Guanako (Lama guanicoe, auch Huanako) ist eine wildlebende Art der Familie der Kamele und lebt vor allem im westlichen und südlichen Südamerika. Es ist vielleicht die Stammform des Lamas und des Alpakas.

Merkmale

Die Kopfrumpflänge beträgt 2 m, die Schulterhöhe 120 cm, das Gewicht 100 kg. Das Fell ist wollig und dicht; seine Farbe ist oberseits hellbraun und unterseits weiß. Gliedmaßen und Hals sind in kameltypischer Art lang und dünn.


Verbreitung

Guanakos bewohnen die Anden sowie die Pampa in Peru, Ecuador, Bolivien, Chile und Argentinien. Ihr Habitat ist offenes Grasland, nur in harten Wintern gehen sie manchmal auch in Wälder. Man findet Guanakos in Höhen bis zu 4000 m.
 

Guanako im Gebirge

Systematik
Überordnung:
Ordnung:
Unterordnung:
Familie:
Gattung:
Art:

Laurasiatheria
Paarhufer (Artiodactyla)
Schwielensohler(Tylopoda)
Kamelartige (Camelidae)
Lamas (Lama)
Guanako (L. guanicoe)

Lebensweise

Guanakos bilden Familienverbände von etwa fünfzehn Tieren, die aus einem männlichen Leittier, mehreren ausgewachsenen Weibchen und deren Jungen bestehen. Im Alter von zwölf bis fünfzehn Monaten werden die Jungtiere vom Männchen aus dem Verband vertrieben. Die Weibchen suchen dann Aufnahme in einer anderen Herde. Junge Männchen schließen sich dagegen zu Junggesellenverbänden zusammen, in denen sie drei bis vier Jahre leben. In diesen Gruppen kommt es zu ständigen Kämpfen um die Vorherrschaft, die als Vorbereitung auf die spätere Führung einer echten Herde angesehen werden können. Nach dem Verlassen eines solchen Junggesellenverbands versucht ein männliches Guanako, ein eigenes Territorium zu gründen, entweder indem es junge Weibchen um sich sammelt oder das Leittier einer bestehenden Herde vertreibt. Wird ein altes Männchen von seiner Herde vertrieben, lebt es meistens bis zu seinem Tod als Einzelgänger.

Die Tragzeit der Weibchen dauert ein Jahr. Hiernach wird ein einziges Junges geboren, das sofort laufen kann und etwa zehn Wochen gesäugt wird. Die Lebensdauer eines Guanakos kann in Gefangenschaft fast dreißig Jahre betragen. In freier Wildbahn setzt meist der Puma dem Leben der Guanakos ein Ende. Junge und kranke Guanakos können auch von Andenkondoren oder Andenschakalen getötet werden.


Domestikation

Es wird allgemein angenommen, dass das Guanako bereits im dritten Jahrtausend vor Christus domestiziert wurde und dass das Lama und das Alpaka von ihm abstammen. Dies ist jedoch nicht unumstritten; wilde Vikunjas wurden immer wieder in die Linien eingekreuzt und kommen vor allem für das Alpaka ebenfalls als Vorfahren in Frage.


Gefährdung

Bei Ankunft der Spanier in Südamerika gab es schätzungsweise 50 Millionen wilde Guanakos. Seitdem wurde es wegen seines Fells gejagt, vor allem aber, um Weideland für die Schafherden zu gewinnen. Durch massenhaften Abschuss werden die Bestandszahlen immer kleiner. Heute gibt es noch etwa 500.000 Guanakos, das sind 1 % der ursprünglichen Zahl.