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das Vikunja:

Das Vikunja (Lama vicugna) ist eine Art der Lamas. Es ähnelt dem Guanako, ist aber kleiner und schlanker.

MerkmaleVerbreitung, Verhalten

Seine Kopfrumpflänge beträgt 150 cm, die Schulterhöhe 1 m, das Gewicht 50 kg. Es ist oberseits hellbraun und unterseits weißlich gefärbt. Eine anatomische Besonderheit sind die unteren Schneidezähne, die wie bei Nagetieren ständig nachwachsen - etwas Vergleichbares gibt es unter anderen Paarhufern nicht.

Verbreitung

Verbreitet ist das Vikunja in den Hochanden Perus, Boliviens, Argentiniens und Chiles. Es kommt hier in Höhen zwischen 3500 und 5500 m vor.

Wie das Guanako lebt das Vikunja in territorialen Familienverbänden, die von je einem Männchen geführt werden. Daneben gibt es Junggesellentrupps (Männchen, die wegen ihres jungen Alters noch kein Territorium verteidigen können) und solitäre alte Männchen (die durch jüngere Männchen von ihren Verbänden vertrieben wurden).

Vikunja

Systematik
Überordnung:
Ordnung:
Unterordnung:
Familie:
Gattung:
Art

Laurasiatheria
 Paarhufer (Artiodactyla)
 Schwielensohler(Tylopoda)
 Kamelartige (Camelidae)
 Lamas (Lama)
 Vikunja (L. vicugna)

Domestikation

Die klassische Lehrmeinung war einst, dass das Vikunja nie domestiziert wurde und dass Lama und Alpaka vom Guanako abstammen. Heute gibt es allerdings überraschende DNA-Untersuchungsbefunde, die darauf hindeuten, dass das Alpaka vom Vikunja abstammen könnte. Da Alpakas, Lamas, Guanakos und Vikunjas untereinander fruchtbar sind und sich die Linien oft miteinander vermischt haben, lässt sich die Abstammung der Haustierformen heute nicht mehr mit letzter Sicherheit nachvollziehen. Sicher ist, dass die Inka Vikunjas fingen, ihre Wolle schoren und die Tiere dann wieder freiließen. Die Spanier setzten diese Tradition nicht fort. Sie schossen Vikunjas in großer Zahl ab, zunächst um Platz für Weideland zu schaffen und erst später wegen des Fells. Während es zur Zeit der Inka etwa 1,5 Millionen Vikunjas in den Anden gegeben hatte, war deren Zahl bis 1965 auf 6000 zurückgegangen. Seitdem haben Schutzmaßnahmen aber zu einer rasanten Erholung der Bestände geführt, so dass es heute wieder 150.000 Vikunjas gibt.


Taxonomie

Das Vikunja wird oft auch unter dem wissenschaftlichen Namen Vicugna vicugna geführt, also als eigene Gattung von den übrigen Lamas abgespalten. Dafür spricht die Besonderheit des Gebisses, das von den anderen Lamas abweicht. Allerdings sind Guanakos und Vikunjas untereinander fruchtbar, was wiederum für eine sehr dichte Verwandtschaft spricht. Daher ist die Einführung der eigenen Gattung Vicugna umstritten.